Schrankkoffer Reloaded

War früher der Schrankkoffer das Mass aller Dinge, so stehen uns heute bedeutend funktionalere und unkompliziertere Leichtgewichte zur Auswahl. Mit welchem Gepäck wir heute auf Kreuzfahrt gehen, zeigt uns Frau Jauch von Leder Locher, dem Züricher Traditionsgeschäft für Reisegepäck.

Das wichtigste Kriterium bei der Wahl des Reisegepäcks ist eindeutig das Gewicht. Ob die Reise zum Schiff zunächst per Flugzeug oder per Bahn erfolgt, spielt hierbei keine rolle. Leichtes Gepäck hilft uns beim Einhalten des zulässigen Gewichts und erleichtert uns das Handling im Allgemeinen, erklärt Frau Jauch. Als ideales Material für die Aussenhülle von Koffern haben sich diverse Kunststoffe wie Polycarbonat, Propex und Polyester durchgesetzt. Leicht, elastisch und spritzwasserfest dominieren diese neuen Materialien bei den führenden Gepäckherstellern.

Leicht und robust

In ihrem markanten Aussehen ähneln manche moderne Koffer, wie die vom Hersteller Rimowa, ihren älteren Geschwistern. Im Vergleich zu ihren Vorgängern haben sie jedoch noch weniger Eigengewicht und überzeugen zudem durch ihre flexible Aussenhülle. Dadurch lassen sie sich in der Schiffskabine leichter verstauen.

So hart wie in der Werbung sind die Tests, die unsere Koffer über sich ergehen lassen müssen, zwar meistens nicht, sie kommen aber ziemlich nahe an die Realität heran. Frau Jauch empfiehlt, jeden Hohlraum im Koffer gut auszufüllen, so werden Schläge besser abgefangen und Risse möglichst vermieden. Eine weitere Möglichkeit bieten Modelle von Delsey, deren hohe Stabilität durch intelligente Innenraumverteilung ergänzt wird. So kann auch der hinterletzte Winkel zum Packen genutzt werden. Bei einigen Modellen dient sogar der schmale Hohlraum zwischen den Zugstangen als praktischer Aufbewahrungsort für kleinere Sachen.

Eine Neuentwicklung ist auch der doppelte Reissverschluss – der sogenannte Zip Securi Tech von Desley. Während es bei einem normalen Reissverschluss für einen geübten Dieb ein Leichtes ist, sich mit einem gewöhnlichen Kugelschreiber Zugang zu Ihrem Gepäck zu verschaffen, ist dies bei einem solchen Sicherheitsverschluss beinahe unmöglich.

Auf allen Vieren

Heute bewegen sich Koffer leicht und wendig mit vier statt zwei Rollen. Der grosse Anteil des Gewichts, so sagt Frau Jauch, ist somit nicht in den Armen des Reisenden, sondern auf den vier stabilen Rollen gut verteilt. Ein weiterer Pluspunkt ist das platzsparende und elegante Steuern des Koffers. Die Räder sind in den meisten Fällen vergleichbar mit denjenigen von Inlineskates. Sie stecken die Unebenheiten eines Piers mit Gelassenheit weg. Falls ein Rad trotz allem zu Schaden kommen sollte, so bieten einige Modelle die Möglichkeit, das Rad auch selbst zu ersetzen – sofern sie ein Ersatzrad und einen Vierkantschüssel dabei haben.

Der Klassiker

Reisegepäck aus Aluminium ist ein Design-Klassiker. Vom Gewicht her etwas schwerer und von der Statur her sperriger als die Modelle aus Kunststoff, überzeugt der Alukoffer durch noch mehr Robustheit. Einen Alukoffer wisse man dann zu schätzen, wenn dieser irgendwo in Asien auf einem Rollfeld im Freien einem plötzlichen Platzregen ausgesetzt sei – dies sei ihr schon mehr als einmal passiert, gesteht uns Frau Jauch lachend.

Die Reissverschlüsse bei den Kunsstoffkoffern seien zwar gut impregniert, erzählt Frau Jauch weiter, aber an einen stabilen Alurahmen kommen sie trotzdem nicht heran. Als Geschenk zum 20sten oder zur Hochzeit, bleibt dieser Koffer meist über Jahrzehnte ein treuer Reisebegleiter. Mit seinen Dellen – ein Alukoffer bekommt keine Risse – und seinen Klebern von allen möglichen Destinationen, erzählt er von eindrücklichen und spannenden Reiseerlebnissen. Von Zeit zu Zeit kann ein Alukoffer beim Fachhändler für weitere Entdeckungsfahrten wieder fit gemacht werden.

So oder so ist es für Reisende wichtig, sich bei einem Fachgeschäft zu informieren. So individuell die Bedürfnisse sind, so individuell lässt sich das Reisegepäck zusammen stellen. Und dafür lohnt es, sich Zeit zu nehmen – genau wie für die Reiseplanung selbst.

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